Münster - Wohnen wird in Münster immer teurer: Gegenüber dem Vorjahr hat der Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen um 2,45 Prozent zugelegt - von 7,78 auf 7,97 Euro. Dies geht aus einer im Auftrag des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) erstellten Studie des Bochumer Forschungsinstituts Inwis hervor.

Im landesweiten Vergleich liegt Münster damit erstmalig hinter Köln (8,51 Euro) und Düsseldorf (8,29 Euro) auf Platz drei, auf dem sich bislang Bonn befunden hatte. In der ehemaligen Hauptstadt beträgt der Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen aktuell 7,85 Euro.


Gabriele Regenitter, Leiterin des Amtes für Wohnungswesen, kommentiert diese Entwicklung mit dem Satz: „Wo Licht ist, ist auch Schatten.“ Einerseits spiegele die Studie die große Attraktivität Münsters wider. Andererseits drohe die Gefahr, dass es für „Menschen mit kleinem Geldbeutel“ zunehmend schwerer werde, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Zugleich rechnet sie damit, dass sich die derzeit zu beobachtenden Preissteigerungen im nächsten Mietspiegel, der 2013 veröffentlicht werden soll, niederschlagen könnten.

Nach Einschätzung von VdW-Sprecher Andreas Grönbühl ist Münster „ein wachsender Markt“. Die Ergebnisse der Studie ermunterten nicht nur Wohnungseigentümer, in ihre Immobilien zu investieren, sondern dürften auch neue Investoren in die Stadt locken. „Dabei ist es wichtig, dass auch in Zukunft bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.“

Der in Sachen Wohnraum- nachfrage boomenden Stadt Münster stehen weniger attraktive, teilweise schrumpfende Städte wie Hagen, Herne oder Gelsenkirchen gegenüber. Beispiel Gelsenkirchen: Hier liegt der Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen bei gerade mal 4,84 Euro.

„Münster ist ein sehr gefragter Wohnort“, bilanziert auch Inwis-Geschäftsführer Matthias Wirtz. Und daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern: Wirtz rechnet damit, dass es hier in den kommenden Jahren - im Gegensatz zu vielen anderen Städten - weitere Zuzüge geben wird. Während allerdings die aktuellen Mietpreisentwicklungen beste Chance für Immobilienunternehmen böten, seien die hohen Preise für viele Menschen, die in Münster leben, „auch eine Belastung“. Wer günstigen Wohnraum suche, müsse in Münster immer öfter „genau schauen“.

Zugleich betont er, dass sich die jetzt veröffentlichte Studie auf die Preise für Neuvermietungen bezieht. „Bei bestehenden Mietverträgen gibt es momentan nur geringe Mietpreissteigerungen.“

VON MARTIN KALITSCHKE, MÜNSTER

Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/...rholt_Bonn.html