Rhede. „Achtung!“ Holger Frieling weist auf die Stolperkante am Boden. „Hier ist Baustelle“, sagt der Mitarbeiter der Verwaltung und deutet auf die Sand- und Steinhaufen auf der Hohen Straße. Ein paar Schritte entfernt legt ein Arbeiter gerade Pflastersteine. Sein Kollege schafft mit der Schubkarre Nachschub heran. Bagger, Rüttelmaschine und Werkzeug liegen herum. Fußgänger haben hier derzeit nichts zu suchen. Das sei zu gefährlich, sagt Frieling.
Seit Anfang September läuft die Umgestaltung der Hohen Straße auf dem Abschnitt zwischen der Gaststätte Deitmer und dem Rathausplatz. Anfangs blieb noch ein schmaler Durchgang für Fußgänger. Seit gut zweieinhalb Wochen ist die Straße dicht. Die Geschäfte am Durch die Hintertür
Baustellenanfang und -ende sind weiter zugänglich. Wer in die Bücherei St. Gudula möchte, muss den Hintereingang nehmen. Und das bleibt auch noch eine Weile so.
Zwei bis drei Wochen müssen sich die Rheder noch auf einen Umweg einstellen und entweder durchs Bachgebiet oder über die Neustraße laufen. Die Vollsperrung lasse sich leider nicht vermeiden, sagt Projektleiter Ludger Nienhaus vom Kommunalunternehmen Flächenentwicklung Rhede (KFR).
Bis spätestens 19. November soll der erste Bauabschnitt der Hohen Straße fertig sein - rechtzeitig, bevor der Weihnachtsmarkt aufgebaut wird. „Vielleicht geben wir die Straße auch ein paar Tage eher frei“, sagt Frieling. Festlegen möchte er sich allerdings nicht.
Direkt nach der Kirmes begannen die Arbeiten an der Hohen Straße. Die Kanäle und Hausanschlüsse seien auf dem rund 70 Meter langen Abschnitt erneuert worden, sagt Frieling. Außerdem legten die Stadtwerke neue Leitungen. Inzwischen laufen die Pflasterarbeiten. Die Hohe Straße bekommt ein Klinkerpflaster im Fischgrätverband wie es bereits auf dem Gildekamp und an der Bahnhofstraße liegt. Für den Straßenbau rechnet Ludger Nienhaus mit rund 100000 Euro, davon zahle das Land knapp die Hälfte aus Mitteln der Städtebauförderung. Der Zuschuss des Landes liege pauschal bei 75 Euro pro Quadratmeter Straße.
Die Arbeiter seien gut in der Zeit, berichten Frieling und Nienhaus. Ein Problem allerdings bereite der Vandalismus. So mussten die Straßenbauer nach dem Wochenende bereits zum dritten Mal die Rinne in der Straßenmitte legen, nachdem Unbekannte die Steine herausgetreten hatten. Insbesondere an den Wochenende gebe es immer wieder Ärger, berichten Nienhaus und Frieling. Es nütze nichts, die Absperrgitter zusätzlich zu sichern. Immer wieder würden Unbekannte sie öffnen. Am Wochenende „war hier Volkswandertag“, sagt der Vorarbeiter.
Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/...t_gesperrt.html