Gronau - Über Ärzte und Krankenschwestern gibt es Filme und Romane. Kaufmännische Direktoren tauchen dagegen als Protagonisten in Krankenhausgeschichten nie auf. Dabei gibt es in Gronau zumindest einen, der viel Kurzweiliges aus seinem (Arbeits-)Leben erzählen könnte: Gerhard Rehnert.

Gestern wurde der ehemalige Kaufmännische Direktor der Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbH verabschiedet. In den Ruhestand gegangen ist er schon im Mai dieses Jahres. „Dass die Verabschiedung erst jetzt stattfindet, hat mit Gerd Rehnerts Fernweh zu tun“, erklärte Manfred Witkowski, Geschäftsführer des Lukas-Krankenhauses, den Gästen. Rehnert habe die ersten Monate seines Ruhestands nämlich auf Kuba verbracht, was wiederum mit seiner Vita zu tun hat. Vor seiner Zeit in Gronau war Rehnert als Unternehmensberater für eine Pharmafirma auf Kuba tätig.


Im Mai 2000 kam Gerhard Rehnert als Kaufmännischer Direktor ins Lukas-Krankenhaus. Kurz zuvor hatten die Ev. Krankenhäuser in Hamm und Münster dessen Trägerschaft von der Ev. Kirchengemeinde Gronau übernommen. In diesen Zeiten der Veränderung war Rehnert dafür zuständig, dem Haus eine solide wirtschaftliche Basis zu verschaffen. Dass ihm dies gelungen ist, betonten die Redner bei seiner Verabschiedung unisono. Neben Manfred Witkowski waren das: Pfarrer Alfred Grote (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung), Annette Scherwinski (Kreismedizinaldirektorin, Kreis Borken), Klaus Lüttikhuis (stellv. Bürgermeister Gronau), Reinhard van Loh (Heimleiter Bethesda-Seniorenzentrum) und Dr. Stefan Krommes (Ärztlicher Direktor Lukas-Krankenhaus). Sie bescheinigten ihm Kompetenz, Fingerspitzengefühl und eine ausgeprägte Ruhe, die er auch in turbulenten Zeiten stets bewahrt habe.

In seiner Zeit wurden unter anderem die Cafeteria und die Eingangshalle neu sowie die Bäderabteilung und die Küche umgebaut.

Gerhard Rehnert zeigte sich gerührt nach so viel Lob und Anerkennung. Seine Bilanz: „Im Rückblick auf meine zehn Jahre in Gronau sehe ich erfüllte Aufgaben und bin zufrieden.“ Am Schluss seiner Rede fügte er noch etwas Persönliches an: Er und seine Familie fühlten sich nach zehn Jahren vor Ort als Gronauer und würden - trotz eines zweiten Standbeins in Havanna - hier wohnen bleiben.

VON FRANK ZIMMERMANN, GRONAU