Borken. Windeln wechseln, füttern, trösten, wenn die ersten Zähnchen sich durch die kleinen Kiefer bohren... „Für manche der ganz Kleinen sind wir Eltern-Ersatz. Sie sagen auch Mama zu den Kolleginnen“, berichtet Dieter Bonhoff, Leiter der Kita St. Josef. Diese wurde zwischen März und August umgebaut und erweitert und bietet jetzt für 24 Kinder im Alter von vier Monaten bis drei Jahren. Damit ist die Kita St. Josef die Einrichtung in Borken, die die meisten der so genannten U3-Kinder betreut - manche von ihnen 45 Stunden in der Woche.
Bonhoff weiß, dass es den Eltern, die dieses Angebot annehmen, schwer fällt, ihre Kinder so jung in fremde Hände zu geben. „Es sind allein Erziehende und Eltern in sozialen Notlagen. Sie sind auf ihren Beruf angewiesen“, sagt er und fügt hinzu: „Diese Eltern sind sehr verantwortungsbewusst und nutzen jede freie Minute, um sie mit ihren Kindern zu verbringen.“
Die Jüngsten, die durch die neu geschaffene Sternschnuppengruppe krabbeln sind jetzt ein Jahr geworden. Gemeinsam mit acht Mädchen und Jungen im Alter bis drei Jahren werden sie von zwei Erzieherinnen und einer dritten Fachkraft betreut, die an drei Tagen morgens unterstützend hinzukommt. „Mehr lässt der Personalschlüssel nicht zu“, so Bonhoff.
Insgesamt besuchen 71 Kinder bis sechs Jahren die Kita, die um 7 Uhr ihre Türen öffnet und um 17 Uhr wieder schließt. Die älteren von ihnen haben die Umbauphase während der vergangenen Monate mit Spannung verfolgt. Nichtsdestotrotz: „Die Presslufthämmer waren schon störend.“ Deshalb werde es am 13. November zur Einweihung ab 11 Uhr auch kein großartiges Programm geben. „Bei uns muss der Alltag erstmal wieder einkehren“, sagt Bonhoff und lädt alle ein, sich am Einweihunstag die „neue“ Kita anzuschauen.
Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/...u_uns_Mama.html