Ochtrup - Es tut sich was an der „Klagemauer“. Diesen Beinamen hat die seitliche Fassade des K+K-Marktes seit geraumer Zeit in der Bevölkerung. Der Grund dafür: Seit dem Durchstich an der Bahnhofstraße ist der Blick auf die alles andere als ansehnliche Wand frei. Es gab zwar hier und da Gespräche - mit dem Hinweis auf reichlich Arbeit mit Neubauten hatte es in der K+K-Zentrale in Gronau aber immer wieder geheißen, dass die bestehenden Gebäude erst einmal hinten anstehen.
Seit zwei Tagen ist die Fassade nun eingerüstet. „Wir werden die Wand verputzen und stellenweise einkürzen“, bestätigte Manfred Guder, der die Filiale als Bauleiter betreut, auf Anfrage unserer Zeitung. Warum es bis zu diesem Schritt so lange gedauert hat, erklärte er so: „Es gab verschiedene Überlegungen, was man dort machen will. Eine abschließende Lösung von unserer Seite haben wir zwar noch nicht, um das Stadtbild aber nicht länger zu strapazieren, haben wir uns jetzt zu diesem Schritt entschlossen. Ursprünglich wollten wir sogar die ganze Fassade verputzen, das ist uns aber von der Stadt nicht genehmigt worden.“
Der Grund dafür liegt im Bebauungsplan. „In den Gestaltungsvorgaben sind ausschließlich Klinker zugelassen. Ausnahmen bilden lediglich Ausbesserungsstellen. Deshalb haben wir das Verputzen in der unteren Hälfte genehmigt, im oberen Bereich jedoch nicht. Denn dort ist der Klinker noch intakt“, so Bürgermeister Kai Hutzenlaub.
Der Arbeitskreis Heimatkunde hatte für die Fassade eine ganz andere Idee: Er war mit dem Vorschlag an die Firma K+K herangetreten, dort die vier Meter langen Leineweber-Banner anzubringen, die am 11. September die Stadthalle geschmückt haben. „Schade“, meinte der Arbeitskreis-Vorsitzende Egon Bode, „wir haben schließlich mit unserer Anfrage die Sanierung angestoßen. Aber vielleicht findet sich ja an anderer Stelle die Möglichkeit, die wetterfesten Banner anzubringen.“
Guder räumte zwar ein, dass ihm die Idee des Arbeitskreises durchaus gefallen habe. „Wir wissen aber nicht, wie die Entwicklung an der Stelle weitergeht und was dort auf Dauer gemacht werden soll. Daher nehmen wir lieber Abstand von dem Vorschlag, bevor wir hier Verpflichtungen eingehen - auch im Hinblick auf andere Märkte.“
VON ANNE ECKRODT, OCHTRUP
Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/...d_verputzt.html