Altenberge - Karl Ruwe ist ein gefragter Mann. Der Kfz-Meister im Autohaus Brömmler ist der Mann der Winterreifen. Und die sind momentan sehr gefragt. „Die ersten Lieferanten haben schon Engpässe“, berichtet Ruwe. Bei manchen Reifenarten müssten die Kunden mit einer Lieferzeit von gut zwei Wochen rechnen. Schuld ist ein neues Gesetz, das aber noch gar nicht verabschiedet ist. „Die Kunden sind verunsichert und wir wissen auch nicht genau, wie die Ausführungsbestimmungen sein werden“, berichtet Ruwe. Grundsätzlich könne er aber sowieso jedem Autofahrer nur empfehlen, im Winter auch Winterreifen zu nutzen. „Wenn jemand mit dem Auto nur Einkaufen fährt, dann reichen als Kompromiss auch Ganzjahresreifen. Muss man aber jeden Tag zur Arbeit, dann sind Winterreifen Pflicht“, weiß Ruwe aus langjähriger Erfahrung. Sobald die Temperaturen unter sieben Grad Celsius sinken, sollten die Pneu mit der verstärkten Griffigkeit aufgezogen werden. „Der Sommerreifen ist ein weicher Reifen. Der verliert bei diesen Temperaturen seine Griffigkeit. Das hat große Auswirkungen auf den Bremsweg des Fahrzeuges“, erklärt Ruwe. Länger als sechs Jahre - auch wenn die Profiltiefe noch okay ist - sollten Winterreifen übrigens nicht genutzt werden, raten Experten. Dann härtet die Gummimischung in den Reifen aus und sie verlieren die Bodenhaftung.
Da die Reifenhersteller erst die Autobauer beliefern und dann die Werkstätten, würden die Reifen momentan knapp werden. „Die werden im Sommer hergestellt, da hat noch niemand an das neue Gesetz gedacht“, sagt Pawel Kopanski. 40 Reifenwechsel täglich zählt er momentan, der Kalender ist für eine Woche im Voraus ausgebucht. „Und die Lieferanten ziehen bereits die Preise an“, weiß Teiledienstleiter Tobias Habbel. Damit es für die Kunden nicht teurer wird, ist Verhandlungsgeschick gefragt.
„Wir werden unsere Öffnungszeiten im November um eine Stunde verlängern und Termine bis 18 Uhr anbieten“, sagt Serviceleiter Pawel Kopanski. So wolle man dem Ansturm gerecht werden. Die Wettervorhersagen lassen die Telefone in den Autohäusern im ganzen Umland verstärkt klingeln. Der Winter soll hart werden - auch im Münsterland.
VON UWE RENNERS, BORGHORST
Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/...art_werden.html